Mitmachen

Ein bisschen nervös waren wir ja schon, als wir unseren „Fünflieber–Service“ von einem Tag auf den anderen nicht mehr offerierten! Damals vor 10 Jahren boten wir zum ersten Mal Arbeiten für Menschen aus Seebach an, damit sie sich im Rahmen der Pfarrei engagieren und eine kleine Entschädigung verdienen konnten. „Wie wird das wohl werden? Ein echtes Abenteuer.“

Das Abenteuer bestand am Anfang vor allem darin, sinnvolle Arbeit für eine unbestimmte Anzahl Menschen mit unbekannten Fähigkeiten zu suchen. Unsere Wahl fiel auf „Gartentische abschleifen“. Als wir dann aber – scheinbar vorbereitet – mit 5 Menschen um die Tische herum standen, entpuppte sich der Restlack auf den Gartenmöbeln aber härter als angenommen. Nach vielen zerfetzten Schleifpapieren kam jemand auf die Idee, mit Flaschenscherben den restlichen Lack von den Tischen abzuziehen. Die Idee war nur halb gut, denn mit dem Lack zogen wir auch einige Hautfetzen unserer Finger weg.

Ein arbeitsloser Mitarbeiter erlöste uns schliesslich, fuhr nach Hause und brachte seine halbwegs neue Schleifmaschine mit. Die ersten Tische waren kurze Zeit später bereit für einen Neuanstrich und unser Credo von der „gleichen Augenhöhe“ war im Ansatz geboren. Von da an wussten wir, dass nicht die Helfer die „Macher“ waren, sondern gemeinsam mit allen Teilnehmern der Pfarreiwerkstatt die Wege gesucht werden, die zielführend sind.

Freunde und Unterstützerinnen beziehen seither entweder Leistungen von der Werkstatt und entschädigen diese oder haben uns einmalig oder mehrmalig mit einer Gabe geholfen, damit wir jeder Arbeiterin und jedem Arbeiter eine Gegenleistung in Form von Geld auszahlen können. Wir sind enorm froh für dieses konkrete hinter uns stehen.

Es bleibt ein Abenteuer, welches wir mit viel Vertrauen in Angriff genommen haben, dass es gut gehen wird. Und es wurde vieles sehr gut. So sind in den vergangenen zehn Jahren die Einnahmen mit den Teilnehmern zwar ständig mit gewachsen. Doch wir hatten mehr als einen Moment, wo wir gezittert haben, ob es denn reichen würde. Das Wunder der Geldvermehrung kam aber immer sehr pünktlich.

Die Arbeit wächst in letzter Zeit stetig und wir dürfen viel Schönes aber auch Herausforderndes mit einander erleben. Dürfen wir Sie darum bitten, Leistungen bei uns zu beziehen, respektive solche an Freunde zu vermitteln oder uns mit Spenden dazu beauftragen, damit wir weiterhin für diese SeebacherInnen da sein können?